Licht in Bamberg für 500.000 €

27.04.2017

Das E.T.A-Hoffmann-Theater in Bamberg investiert in Licht-Modernisierung mit ETC.


 

Die letzte umfangreiche Sanierung des 1802 gegründeten E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg liegt rund 15 Jahre zurück. Vor kurzem investierte das oberfränkische Stadttheater mit Hilfe von Fördermitteln von EU, Bund, dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Oberfranken sowie mit Unterstützung der Stadtwerke Bamberg rund 500.000 Euro in die Modernisierung der Lichtanlage.

Steuerkonsolen, Source Four Series 2 LED-Scheinwerfer und Netzwerktechnik von ETC liefern für die Anforderungen der vier Bühnen des Theaters eine energieeffiziente und zukunftssichere Lösung.

 

Fördergelder ermöglichten Investition

Der Stein für die Erneuerung der Beleuchtungstechnik kam 2014 ins Rollen, wie Matthias Schäflein, Beleuchter am E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, erklärt:

 

"Es eröffnete sich damals für uns die Möglichkeit, in einer europaweiten Ausschreibung über Fördermittel von EU, Bund, Freistaat und Bezirk nahezu die komplette Bühnenbeleuchtung des Theaters auf moderne LED-Technologie umzustellen. Vorausgesetzt, wenn dadurch eine Energieeinsparung ermöglich wird.”

 

Die Fördermittel deckten rund 75 Prozent der Investitionssumme ab. Die restlichen 25 Prozent sollten durch die Stromersparnis über eine Laufzeit von sieben Jahren möglich sein. Für die Finanzierung dieser 25 Prozent konnten die Stadtwerke Bamberg gewonnen werden.

 

Matthias Schäflein: "Unser großer Dank geht hier an die Verantwortlichen der Stadt Bamberg, im Besonderen an Herrn Peter Maierhofer, die dieses Projekt und die damit verbundene Investition ermöglicht haben."

 

Die Umrüstung begann im September 2016: Für die Beleuchtung der vier Bühnen – dem Großen Haus (402 Plätze), dem Studio (ca. 100 Plätze), dem Gewölbe (ca. 50 Plätze) und der Freilichtbühne in der alten Hofhaltung (ca. 600) Plätze – entschieden sich die Verantwortlichen des E.T.A.-Hoffmann-Theaters für einen Modell-Mix aus 171 ETC "Source Four LED Series 2"-Scheinwerfern.

 

Mit den neuen Scheinwerfern spart man nicht nur jede Menge Strom
Mit den neuen Scheinwerfern spart man nicht nur jede Menge Strom.

 

In der gemeinsam mit dem ausführenden Unternehmen thomann Audio Professionell um Josef Resch getroffenen Auswahl finden sich: Lustr mit Zoom Tube, Fresnel- und CYC-Adaptern sowie Tungsten-HD-Modelle.

Die enorme Lichtstärke der ETC-Scheinwerfer überzeugte das Team um Volker Nitschke, Beleuchtungsmeister am Bamberger Theater, bereits beim Besuch der Prolight + Sound im letzten Jahr. Bei einem Vergleichstest im Haus bestätigte sich der erste Eindruck:

 

"Ein S4 Tungsten HD konnte es hier ohne Probleme mit einem 2 kW Halogen Profilscheinwerfer aufnehmen. Bei dem Source Four Lustr überzeugte die sehr gute Farbsättigung und -mischung bei großer Lichtstärke – vor allem bei dunklen Farben."

 

Ein weiteres Plus sehen die Bamberger Beleuchter darin, dass alle Scheinwerfer farblich eingemessen sind und es somit beim Einsatz von mehreren Scheinwerfen zu keinen Farbunterschieden komme. So sei im direkten Vergleich mit einem konventionellen Halogenscheinwerfer kein Unterschied in der Farbtemperatur zu erkennen.

Ebenfalls überzeugt das Dimmverhalten der Scheinwerfer. "Nicht nur, dass diese ein absolut sauberes Dimmverhalten von tatsächlich 0 bis 100 Prozent haben, sie imitieren bei einem Blackout auch das übliche Nachglimmen eines Halogenscheinwerfers. So kann man ohne Probleme LED und Halogenscheinwerfer zusammen zum Einsatz bringen", so Matthias Schäflein weiter.  Dies ist vor allem bei der Studiobühne ein Vorteil, wo nur jeder zweite Scheinwerfer durch ein LED-Modell ersetzt wurde.

 

Die Steuerung

 

Eos-Konsolen in der Lichtregie des Bamberger Theaters
Eos-Konsolen in der Lichtregie des Bamberger Theaters.

 

Für die Steuerung der Lichtanlage setzt das Bamberger Theater ab sofort auf die Eos-Konsolenfamilie von ETC. Im Großen Haus und in der Studiobühne stehen jeweils eine Gio und eine Ion für den Fall einer Havarie.

Eine Element-Konsole für das Gewölbe und eine weitere für die Calderón Festspiele Bamberg im Freilichttheater komplettieren das neue Konsolen-Setup. Für die Gio als Hauptkonsolen sprach laut Matthias Schäflein – neben dem Preis-Leistungsverhältnis – besonders die einfache Bedienbarkeit:

 

"Die Arbeit mit der Gio macht einfach Spaß. Unsere beiden Stellwerker kamen selbst ohne Schulung in kürzester Zeit mit der Bedienung zurecht – sie haben sich schlichtweg in die Pulte verliebt. Mit der Gio ist die Programmierung einer Theatervorstellung, aber auch der Live-Betrieb sehr einfach."

 

Mit den beiden Touch-Monitoren sei beispielsweise eine schnelle Anwahl der Scheinwerfer, egal ob einzeln oder als Gruppen, das Ablegen von Presets und Paletten oder das Erstellen eines "Magic-Sheets" problemlos möglich. Die Magic-Sheets erlaubten die individuelle Gestaltung der Nutzeroberfläche, so dass sich jeder Stellwerker sein Pult individuell einrichten kann, um schnell und effektiv arbeiten zu können.

 

Effizienz durch Netzwerktechnik

Zur effizienten Steuerung neuer LED-Scheinwerfer sei ein strukturiertes Lichtnetzwerk in einem modernen Theater sehr wichtig, so Markus Göppner, ebenfalls Beleuchtungsmeister.

 

"Die Source Four LED-Scheinwerfer benötigen sieben DMX-Kreise pro Lampe. Folglich müssen die Lichtkonsolen nicht nur immer mehr Leistung bringen, auch die Art der Ansteuerung aller Geräte muss dafür neu ausgelegt sein. Bei einer klassischen DMX-Verkabelung, wie wir sie zuvor in unserm Theater hatten, kamen wir so schnell an unsere Grenzen.

Im Großen Haus beispielsweise waren zwei DMX-Linien, also 1024 Parameter, möglich. Davon benötigt unsere Dimmeranlage alleine bereits 450. So war die Anzahl nutzbarer DMX-Kreise sehr beschränkt."

 

Mit der nötigen Umrüstung auf neue Netzwerktechnik habe das Bamberger Theater nun fast unendliche Möglichkeiten, die von der Gio zur Verfügung stehenden DMX-Parameter (2048) überall dort auf die Bühne zu bringen, wo sie gebraucht werden.

Das benötigte Netzwerk in Bamberg ist sternförmig aufgebaut. Zentral aus dem Dimmerraum werden die verschiedenen Spielstätten und die dortigen Endgeräte angesteuert. Insgesamt kommen dabei 25 Gateways von ETC zum Einsatz.

Für die nötige Verkabelung hatten die Bamberger in weiser Voraussicht schon beim letzten Ausbau gesorgt, so dass die neuen Komponenten die vorhandene Netzwerkumgebung nutzen konnten. Das Ergebnis der Netzwerktechnik in Verbindung mit den ETC-Produkten ist: effizienteres Arbeiten:

 

"Alle ETC-Netzwerk-Produkte wie Gateways oder Scheinwerfer lassen sich mit den beiden PC-Programmen Net3 Concert und UpdaterAtor kinderleicht über das Netzwerk konfigurieren. Egal ob IP-Adressen bei den Gateways oder DMX-Adressen via RDM bei den Scheinwerfern.

Das erleichtert die Arbeit ungemein, da man nicht jedes Mal zu dem Endgerät hinlaufen muss. Oft kommt man an Scheinwerfer im Verhang nur schwer ran, weil Bühnenaufbauten es mitunter nicht mehr ermöglichen, diese bodennah herunterzufahren”, so die Licht-Profis des Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theaters.

 

Mit neuem Licht von ETC: "Der Zauberer von Oz" in Bamberg.
Mit neuem Licht von ETC: "Der Zauberer von Oz" in Bamberg.

 

Fazit aller Bamberger Beleuchter zu den Modernisierungen mit ETC: "In der kurzen Zeit nach der Umrüstung haben wir nur positive Erfahrung gemacht. Der Stromverbrauch hat sich um ein Vielfaches reduziert.

Bereits bei den ersten Beleuchtungsproben in dieser Spielzeit nutzen die Regisseure und Bühnenbildner die Vorteile der Scheinwerfer aus, wie beispielsweise schnelle und saubere Farbwechsel. Gerade bei unseren letzten Märchen-Produktionen kamen diese Vorteile zum vollen Einsatz.”