Nordlicht in Tirol

17.11.2008

Die neue Werkszufahrt von Swarovski als Lichtkunstwerk.

Es mag sich zunächst ziemlich unspektakulär anhören, wenn ein Unternehmen seine Werkszufahrt neu gestaltet. Doch wenn das Unternehmen Swarovski heißt, scheidet eine rein profane Umsetzung von vornherein aus. Das Unternehmen FOUR TO ONE: scale design - Institut für Licht- und Bühnensimulation GmbH stellte sich dieser Herausforderung und entwarf unter Einbeziehung einer grandMA replay unit und eines MA NSPs die Lichtinstallation „Silent Movie“ für das Unternehmen mit Stammsitz in Wattens, Österreich. Dabei wurde der Eingang der Hauptgeschäftsstelle mit einem nahezu transparenten, 250 Meter langen Metallvorhang betont.

Der neue Straßenraum ist geprägt durch diesen Vorhang. Je nach Lichteinfall der Sonne und dem Betrachtungswinkel des Vorhangs tritt dieser brillant und glitzernd in Erscheinung oder verschwindet nahezu komplett für den Betrachter“, berichtete Lichtdesigner Stephan Löper. „Die fortwährende Verwandlung des Vorhangs am Tag durch Sonne und Wolken wird bei einsetzender Dämmerung durch gezielt gesteuerte Beleuchtungskörper übernommen. In der Dämmerung startet eine Inszenierung, beginnend mit statischen Szenen im farblichen Zusammenspiel mit den Farbtönen des Himmels. Der Start wird mittels der GPS Daten des Ortes und entsprechender Agenda-Funktion der grandMA replay unit automatisch initiiert. Die Beleuchtungsintensität wird dabei an die Umgebungshelligkeit angepasst. Während der Dämmerung wird eine größere Intensität benötigt als in den späten Nachtstunden.“

Löper fährt fort: „Der Lichtvorhang sollte auf eine märchenhafte Weise bespielt werden. Grundthema der aktuellen Inszenierung sind dabei die Farben und Bewegungen des Nordlichtes - beziehungsweise eines Kristalls der Firma Swarovski, dem sogenannten Aurora Borealis. Von den Polarlichtern inspiriert, kreierte Swarovski 1956 in Zusammenarbeit mit Christian Dior diesen besonderen Farbeffekt. Die Leuchten für den Vorhang sind im Boden eingelassen und folgen rückseitig dem Verlauf des Vorhangs. Leuchtenringe aus Edelstahl und klare Glasabdeckungen sowie der bodenbündige Einbau entsprechen dem hohen Material- und gestalterischen Anspruch des Bauvorhabens. Die Optik der 133 Leuchten wurde für diese Installation speziell zusammengestellt und ist so nicht auf dem Markt erhältlich.“ Ergänzt werden die Elemente des „Silent Movie“ durch eine statische Grundbeleuchtung des Straßenraumes und Up-Lights für die Baumreihen der gegenüberliegenden Straßenseite.

Stephan Löper und Michael Schmidt von FOUR TO ONE: scale design GmbH übernahmen die Projektleitung. Als grandMA-Programmierer war Marcus Boßdorf vor Ort. Das Designstudio Regina Dahmen-Ingenhoven, Düsseldorf, realisierte die Architektur. Die Lieferung des Licht-Equipments und die Installation erfolgte durch die Firma Fiegl & Spielberger, Innsbruck. Für die Elektroplanung war die  A3 Jenewein Ingenieurbüro GmbH zuständig. F & A Lichtakustik ist der Distributor von MA Lighting in Österreich.

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