Erste Meyer Sound ASTRYA-Installation in Europa: Das legendäre Studio A auf dem Gelände der Bavaria Film macht den Auftakt.
Die Bavaria Film GmbH in Grünwald bei München ist eines der führenden Produktionsunternehmen in der deutschen Film- und Fernsehbranche und eine der größten Produktionsstätten Europas.
Kürzlich wurde auf dem Studiogelände das historische Studio A wiedereröffnet – und damit bietet sich ab sofort die Möglichkeit, Filmton auf dem neuen Meyer Sound ASTRYA-140-Kinolautsprechersystem abzumischen.

Das Studio A auf dem Gelände der Bavaria Film "spielt wieder" (Fotos: Thomas Linkel / Meyer Sound)
Erbaut 1929, markiert das Studio A seit knapp hundert Jahren einen Eckpfeiler des deutschen Kinos: Hier wurden wegweisende Produktionen wie „Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“, „Der Name der Rose“, „Resident Evil“ und „Der Untergang“ gemischt – und neue Formate von Dolby Stereo über Dolby Digital bis hin zu Dolby Atmos getestet.
Das macht das Studio zu einem historisch bedeutsamen Ort,
„Der deutsche Filmton wurde größtenteils hier erforscht und entwickelt“, erklärt Michael Hinreiner, Tonmischer und Co-Founder von Haus7 • Studio – und eine der treibenden Kräfte hinter der Wiederbelebung des Studios.
Gegründet wurde das „neue“ Studio durch Hinreiner, gemeinsam mit Timo Andert, Geschäftsführer der Panoptimo GmbH, und dem strategischen Berater Daniel Vogl.

Es bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, auf dem revolutionären ASTRYA-140-Lautsprechersystem mit einzigartiger Leistung und Präzision zu arbeiten und zudem Farbkorrekturen für Workflows „vom Set bis zur Leinwand“ vorzunehmen.
Als Teil der Tonabteilung war Studio A lange Zeit mit der Münchner Bavaria Film GmbH verbunden und wurde dann zu einer Zweigstelle der Kamera- und Post-Production-Firma ARRI.
Als ARRI 2021 seine Post-Production-Abteilung verkaufte, wurde das Studio immer weniger genutzt und schließlich 2023 vollständig stillgelegt. Hinreiner befürchtete, dass es über kurz oder lang in Vergessenheit geraten würde:
„Wir konnten es uns nicht leisten, dieses Gebäude noch ein, zwei oder drei Jahre lang ungenutzt zu lassen. Selbst ein Ruf dieser Größenordnung verblasst irgendwann.“
Entschlossen, diese „Bühne“ des Films wieder zum Leben zu erwecken, suchte er nach Unterstützern – und fand Mike Hofer, Gründer und Geschäftsführer der SMM GmbH, der sich an den Wendepunkt erinnert: „Wir saßen auf dem Boden des leeren Studios und waren uns einig: ‚Hier muss wieder produziert werden. Wir werden das Studio wieder eröffnen.‘
Es war ein sehr emotionaler Moment für uns und die treibende Kraft hinter unserer Entscheidung.“

Hinreiner hatte bereits umfangreiche Erfahrungen mit Meyer Sound-Systemen, darunter auch mit den Acheron-Kinolautsprechern. Als im Frühjahr 2025 das neue Meyer Sound ASTRYA-140-Kinolautsprechersystem gelauncht wurde, fügte sich das zeitlich perfekt in die Planung der Erneuerung.
„Es war wirklich ein Traum, der für uns Filmtonprofis wahr wurde“, schwärmt er.
„Es war das Zusammentreffen der richtigen Leute mit den richtigen Ideen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wäre ASTRYA nicht passend fertig gewesen, hätten wir nicht einmal darüber nachdenken können.“
Hofer fügt hinzu: „Aber auch der Raum selbst hat zum Erfolg des Projekts beigetragen. Hätten wir eine Akustikfirma beauftragt, uns einen Raum speziell für diese Lautsprecher mit diesem besonderen Klang zu bauen – er wäre genau wie dieser geworden. Wir hatten wirklich Glück.“
Das neue System besteht aus drei ASTRYA-140 in der Front sowie 32 ULTRA-X20 und zwei ULTRA-X40 Point-Source-Lautsprechern als Surrounds, die im Tieftonbereich von zwei VLFC Very Low-Frequency Control Elements, zwei X-1100C Kino-Subwoofern und vier USW-112P Subwoofern unterstützt werden.
Primär wird im Dolby-Atmos-Format gemischt, wobei das gesamte System über das Spacemap Go Spatial Sound Design und Live Mixing Tool verbunden ist.

Und das erste Projekt wurde bereits umgesetzt: Unmittelbar nach der Inbetriebnahme wurde hier Michael Herbigs neuer Film „Das Kanu des Manitu“ abgemischt, die Fortsetzung seines ersten Films „Der Schuh des Manitu“ von 2001 – der bis dato erfolgreichste deutsche Film aller Zeiten.
„Für uns ist es etwas ganz Besonderes, bei diesem Projekt dabei gewesen zu sein“, erklärt Hinreiner.
„Als würde man in einen Swimmingpool springen, der genau die richtige Temperatur hat: Man hat einfach das Gefühl, dass der Klang einen willkommen heißt.“
Hinreiner schätzt die Agilität des Systems ebenso wie seine Leistung: „Die Lautsprecher haben einen extrem schnellen Übergang von den höchsten Schallwellen bis zu den leisesten Flüstertönen – für mich ist dies ein wesentlicher Teil des filmischen Erzählens.“
Und Hofer fügt an: „Der physische Raum verstärkt das Erlebnis – hier klingt alles sehr kompakt. Wenn man auf ‚Play‘ drückt, kommt der Klang in einer massiven Welle von den Wänden – drückt man dann auf ‚Stopp‘, gibt es keine Resonanz, keinen Nachhall, nur kontrollierte Akustik. Es klingt genau so, wie es soll.“
Hinreiner freut sich auf die Zukunft: „Das Studio soll ein Ort der Zusammenarbeit sein“, sagt er. „Es ist kein Ort, der von Investoren bestimmt wird, sondern von Leidenschaft. Es soll ein kreativer Spielplatz für alle Tonschaffenden in ganz Europa werden.“
Mit seiner Wiedereröffnung verbindet Studio A Vergangenheit und Gegenwart auf dem Gelände der Bavaria Film. Gleichzeitig würdigt es ein Jahrhundert Filmton und setzt ein Zeichen für die Zukunft: Die erste Installation der neuen ASTRYA-140 Kinolautsprechersysteme in Europa unterstreicht das Engagement von Meyer Sound für das europäische Kino und setzt neue Maßstäbe für Post-Production-Studios weltweit.


