Arena TV mit Lawo

17.11.2016

Arena TV nutzt Lawo VSM in drei neuen 4K-Ü-Wagen für Steuerung und Monitoring.


 

Der britische Broadcasting-Dienstleister Arena TV stellt drei neue 4K-Ü-Wagen in Dienst, den OBX, den OBY und den OBZ – und Lawo VSM (Virtual Studio Manager) nimmt darin als übergeordnetes Steuerungssystem eine Schlüsselrolle ein.

 

 

Arena TVs neuer 4K-Ü-Wagen OBX
Arena TVs neuer 4K-Ü-Wagen OBX



 

Durch den Einsatz des VSM bleibt für das Produktions-Team der Workflow derselbe, wie bei einem "Standard-Ü-Wagen", obwohl die Technologie im Hintergrund vollkommen neu ist und hier erstmals eingesetzt wird. Das VSM-System erhält den Usern damit den vertrauten Arbeitsablauf und ist das einzige Steuersystem auf dem Markt, das in einer vollständig IP-basierten Umgebung und in Kombination mit Equipment unterschiedlicher Hersteller – wie im OBX – eingesetzt werden kann.

OBX arbeitet im Multicast-Modus in SD, HD und UHD, wobei UHD-Inhalte in High Dynamic Range (HDR) und herkömmliche Feeds in Standard Dynamic Range (SDR) produziert werden können. Derzeit ist der OBX bereits für die Live-Produktion der englischen Premier League im Einsatz.

Das zweite, fast baugleiche Fahrzeug, der OBY, ist ebenfalls schon unterwegs, während ein weiterer Ü-Wagen, der OBZ, Anfang 2017 zur Flotte hinzukommt. In allen drei Ü-Wagen dient VSM als übergeordnetes Steuerungssystem.

 

"VSM hat sich bereits in einer langen Reihe von Produktionen gegenüber anderen komplexen Steuerungssystemen bewährt. Diese Erfahrungen im Hintergrund und die Fähigkeit, Software anderer wichtiger Hersteller, wie beispielsweise Grass Valley, zu integrieren und mit zu entwickeln, waren ausschlaggebend für Arena, sich für die Zusammenarbeit mit Lawo zu entscheiden – die sich dann auch als wegweisende Partnerschaft erwiesen hat", so Peter Love, Director Operations bei Arena TV.

 

Um die Audio-Video-Verbindung mit anderen Trucks zu verbessern, werden 10 Lawo V__pro8-Einheiten als kompakte, volldigitale 8-Kanal-Videoprozessoren genutzt, die alle Glue-Features besitzen, wie sie normalerweise im Broadcast-Production-Workflow benötigt werden und die Verwaltung von Video und Audio in einem einzigen Tool vereinen.

Charakteristisch für das System ist, dass kein Routing von A nach B mehr stattfindet, sondern stattdessen alle Verbindungen bidirektional über die Anschlüsse erfolgen, die so gleichzeitig als Eingänge und Ausgänge fungieren. Um mit allen diesen Signalen umzugehen, ist die gesamte Hardware einem virtuellen Routing-Layer zugeordnet, wobei VSM alle Schaltroutinen quasi als virtueller Router ausführt.

 

Aus dem OBX lassen sich 32 Kamerapositionen steuern
Aus dem OBX lassen sich 32 Kamerapositionen steuern



 

Als zentrales Steuerungssystem im Ü-Wagen übernimmt VSM das Routing im Cisco Switch, dem Grass Valley Node, dem Grass Valley K-Frame Vision Mixer, der Calrec Audiokonsole, der G&D KVM Matrix und dem Nevion Data-Router für Remote Control. Zusätzlich ist VSM das Master-Tally- und Labelling-System für das Grass Valley Multiviewer System. Falls notwendig, kann VSM auch verschiedene Multiviewer-Layouts für die Monitor-Galerien aufrufen.

Im Falle eines Systemausfalls und nach einem Systemneustart ruft VSM den letzten aktuellen Systemstatus mit allen Routing-Parametern wieder auf. Da VSM auf Basis eines IP-Backbones arbeitet, ist die Einbindung in eine vollständig IP-basierte Umgebung einfach zu realisieren.

Falls eine Vernetzung mit konventioneller Hardware vonnöten ist, greift das VSM-System auf eine große Anzahl proprietärer Protokolle zurück, die im VSM-System-Pool vorhanden sind. So wurde beispielsweise für die Steuerung des Grass Valley Nodes mit seinen IPG-High-Density-SDI/IP-Gateway-Karten eine neue API vom VSM-Team entwickelt, wodurch nun voller Zugriff auf den GV Node und die Densite-Systeme möglich ist.

Um Routing- und Tally-Logik auszulösen, stehen im OBX acht VSM Software-Panels und 41 Hardware-Panels zur Verfügung.

Das VSM-System in der IP-basierten Ü-Wagen-Flotte von Arena TV beweist seine Flexibilität als übergeordnetes Steuerungssystem, unabhängig von spezifischer Hardware oder der zugrundeliegenden Gesamtkonzeption des Systems. Über den virtuellen IP-Switching-Layer können die User mit dem VSM-System den gewohnten Workflow nutzen, so dass sie sich im neuen Ü-Wagen schnell zurechtfinden und die vertrauten Abläufe anwenden können
 

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