EVVC Corona-Mitgliederversammlung

01.07.2020

In Berlin fand am 29. Juni 2020 die erste hybride Mitgliederversammlung des EVVC statt. Präsidentin Ilona Jarabek fordert die gesamte Veranstaltungsbranche dringend auf, geschlossen aufzutreten.

 

Am 29. Juni 2020 fand die Mitgliederversammlung des EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. statt: als physische Tagung im Estrel Congress Center Berlin und als virtuelle Veranstaltung für diejenigen, für die eine Reise nach Berlin unter den aktuellen Bedingungen nicht in Frage kam.

Nach der Corona-bedingten Absage des Branchenkongresses MEXCON, einem Gemeinschaftsprojekt von EVVC und GCB German Convention Bureau, hielten nun beide Verbände parallel ihre Mitgliederversammlungen im gleichen Setting ab.

 

"Die Corona-Krise hat unsere Branche hart getroffen", so EVVC Präsidentin Ilona Jarabek (Geschäftsführerin der Musik- und Kongreßhalle in Lübeck) bei ihrer Begrüßung der Teilnehmer*innen.

 

"Dennoch ist es jetzt wichtig, dass wir als Verband ein positives Zeichen setzen. Einer muss den Anfang machen und Tagungen wieder stattfinden lassen - schön, dass wir dies nun tun."


Die vor-Ort-Veranstaltung im Estrel Berlin fand unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes und unter Erfüllung aller aktuellen Auflagen statt. Neben Einbahnstraßenregelung, Maskenpflicht und ausreichend Desinfektionsmöglichkeiten war es vor allem die Einhaltung des gebotenen Abstandes, die die Tagung zu einem neuen Erlebnis für alle Anwesenden machte.

Während im Plenum und beim Mittagessen das entsprechende Set-up für die Einhaltung des Mindestabstandes sorgte, war es in den Kaffeepausen und auf den Wegen das Alarmsystem der Firma Kinexon, das mit akustischen Signalen die Betroffenen zu mehr Abstand bewegte.

 

Aktuell zählt der EVVC 750 Veranstaltungshäuser bei 322 Mitgliedsbetrieben und 66 Partnerunternehmen.

 

Digitale Lösungen können Präsenzveranstaltungen nicht ersetzen

 

"Nach dem Erleben dieser Corona-konformen Veranstaltung ist eines sicher: Dies kann nicht das 'neue Normal' werden", so EVVC Geschäftsführer Timo Feuerbach.

 

"Insbesondere der vertrauensvolle Austausch, der gerade in den Reihen des EVVC traditionell eine große Rolle spielt, ist unter diesen Bedingungen nicht durchführbar."


Auch wenn die technische Umsetzung des hybriden Formates dank der Unterstützung von Proske Virtual Venue, dem Estrel Berlin als hervorragendem Gastgeber, der Eventtechnik-Agentur Kickelhain für das Live-Streaming sowie dem Technologieanbieter SwarmWorks für die rechtskonforme Online-Stimmabgabe reibungslos funktionierte, herrschte große Übereinstimmung, dass ein solches Veranstaltungsformat eine gute Not- und Übergangslösung ist, doch die ausschließlich physische Begegnung keinesfalls ersetzen kann.

Dennoch bleiben auch für die Planung der Fachtagung im September 2020 noch viele Fragen offen, wie eine optimale Lösung unter den aktuellen Bedingungen aussehen kann.


EVVC fordert dringend Branchendialog

 

Wir müssen jetzt in der ganzen Bandbreite der Branche zusammenstehen - Veranstaltungshäuser, Technikfirmen, Diskotheken, Theater, Live-Entertainment, Sport- und Musikveranstalter und noch viele mehr."

Ilona Jarabek appelliert an die Branche: Wir müssen jetzt in der ganzen Bandbreite der Branche zusammenstehen - Veranstaltungshäuser, Technikfirmen, Diskotheken, Theater, Live-Entertainment, Sport- und Musikveranstalter und noch viele mehr."

 

Umso wichtiger und dringlicher wird vor diesem Hintergrund die Forderung des EVVC nach einem Branchendialog mit der Politik: Aktuell steht die Veranstaltungswirtschaft 1,50 m vor dem Abgrund und ist massiv von Insolvenzen bedroht.

Auch kommunal betriebene Veranstaltungshäuser, deren Betrieb bislang vermeintlich krisensicher schien, blicken sorgenvoll in die Zukunft, da auch die Kassen der Städte und Gemeinden zunehmend unter Druck geraten.

Die Versuche des EVVC, die unterschiedlichsten Verbandsvertreter der Branche an einen Tisch zu bringen, um gemeinsame Forderungen an die Politik zu formulieren, waren bisher nicht erfolgreich.

 

"Es ist höchste Zeit, mit dem Kirchturmdenken aufzuhören", appelliert EVVC Präsidentin Ilona Jarabek.


"Wir haben jetzt die Chance, im Schulterschluss mit allen an der Veranstaltungswirtschaft Beteiligten die Vielfalt und die Bedeutung der Branche zu zeigen und mit der Politik Lösungen für die angeschlagene Branche zu erarbeiten.


Wir müssen jetzt in der ganzen Bandbreite der Branche zusammenstehen - Veranstaltungshäuser, Technikfirmen, Diskotheken, Theater, Live-Entertainment, Sport- und Musikveranstalter und noch viele mehr."

 

EVVC als Dienstleister

EVVC Geschäftsführer Timo Feuerbach erläuterte in seinem Bericht die Strategie des Verbands in der Krise und stellte die vielen Maßnahmen und Hilfestellungen vor, die der EVVC in den letzten Wochen und Monaten seinen Mitgliedern und Partnern an die Hand gegeben hat.

Neben zahlreichen aufbereiteten Informationen, Berichten und Positionspapieren war es sicher auch die Unterstützung der Kooperationsanwälte Volker Löhr, Ulrich Poser und Prof. Dr. Mandy Risch-Kerst, die vielen Betrieben geholfen haben.

Der EVVC - Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. repräsentiert rund 750 Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Arenen und Special Event Locations in Europa. Veranstaltungsplaner und Zulieferbetriebe ergänzen das Spektrum und machen den EVVC zum vielseitigsten Netzwerk der Branche. 

 

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