LEOPARD für "American Utopia"

15.03.2022

 American Utopia von David Byrne ist ein musikalisches Meisterwerk. Die Soundsysteme für die Broadway-Inszenierungen kommen von Meyer Sound.

 

Das Grammy-nominierte Album sorgte bereits für eine ausverkaufte Konzerttournee - und auch der HBO-Film unter der Regie von Spike Lee wurde hochgelobt. Mit einer Broadway-Produktion, die mit dem Tony Award ausgezeichnet wurde, knüpft Byrne an diesen Erfolg an. Das erste Engagement im kleinen Hudson Theatre endete im Februar 2020, worauf im September 2021 die zweite Aufführungsreihe im größeren St. James Theatre folgte. Für beide Produktionen wurden Meyer Sound LEOPARD Line-Array-Lautsprecher als Main PA eingesetzt.

 


Tim Keiper, Gustavo Di Dalva, Stéphane San Juan, Daniel Freedman und David Byrne (v.l.n.r.) (Foto: Matthew Murphy)

 

Visuell und akustisch ist American Utopia eher untypisch für den Broadway. Es gibt kein Bühnenbild, und für die Musik gibt es keine isolierte „Pit“-Band mit Click-Tracks und Pre-Records. Stattdessen kommt die gesamte Musik live von der Bühne. David Byrne und elf weitere Künstler benutzen drahtlose Gesangsmikrofone, sechs von ihnen spielen Percussion-Instrumente. Alle können sich dabei frei auf der Bühne bewegen. Die Choreografie verbindet die fließenden Bewegungen brasilianischer Perkussionsensembles mit den strengen Formationen amerikanischer Marschkapellen.

FOH-Ingenieur Pete Keppler kam vor der Tournee dazu und mischte die Shows auf Open-Air-Festivals und in Venues mit 3.000 bis 5.000 Plätzen ab. Er ist für den Mix des sich ständig verändernden Klangmosaiks verantwortlich. Als American Utopia ins Hudson Theatre mit 970 Sitzplätzen umzog, suchte Keppler nach einem Lautsprechersystem, das den neuen Anforderungen gerecht wird.

„Es gab praktisch keinen Platz neben dem vorderen Bühnenbereich, und das Kreativteam bestand darauf, dass die Arrays außerhalb der Sicht der Zuschauer bleiben“, sagt Keppler, der sowohl die Rolle des Sounddesigners als auch die des Mixers für die Produktion übernahm. „Ich brauchte ein leistungsstarkes System, das für Rockmusik geeignet ist, aber trotzdem möglichst kompakt ist. Ich habe mich mit der Crew von Sound Associates beraten, und sie haben mir LEOPARD empfohlen. Ich war sofort einverstanden, da ich die LEOPARDs schon vorher als Delays und bei einigen kleineren Tourneen gehört hatte und sie mir sehr gut gefallen haben.“

 


David Byrne, Bobby Wooten III, Chris Giarmo, Daniel Freedman, Jacquelene Acevedo, Tim Keiper, Mauro Refosco, Gustavo Di Dalva, Stéphane San Juan, Angie Swan, Tendayi Kuumba und Karl Mansfield (v.l.n.r.) (Foto: Matthew Murphy)

 

Die Hauptbeschallung im Hudson war relativ einfach, mit einem linken und rechten Array aus je 12 LEOPARD Line-Array-Lautsprechern. „Das war viel mehr Leistung als ich brauchte, aber ich benötigte die Array-Höhe, um die Vertikale abzudecken“, sagt Keppler.

Die Folgeproduktion im St. James Theatre mit 1.710 Plätzen war komplizierter, da die Lage der Logenplätze eine geteilte Array-Konfiguration erforderte, mit sechs LEOPARD-Lautsprechern auf der unteren und acht auf der oberen Bühne. Pro Seite werden drei LEOPARDs als Infills eingesetzt, zehn weitere als Balkon-Delays. Acht 900-LFC Low Frequency Control Elements sorgen für den Tiefbass, während fünf UPJ-1P und elf UPJunior als Fill- und Delay-Systeme installiert wurden. Das System wird von vier Galileo Callisto Prozessoren gesteuert.

„LEOPARD ist die beste kompakte PA, die ich je gehört habe“, sagt Keppler. „Was ich sowohl im Hudson als auch im St. James aus ihr herausbekommen habe, ist fantastisch - genau das, was ich hören wollte. Und ich bin auch ein großer Fan der 900-LFC Subwoofer. Sie beeindrucken mich, weil sie sehr musikalisch sind. Ich höre das gesamte Spektrum der Basstöne vom Keyboard, von den tiefen Gitarrensaiten und vom Schlagzeug.“

Keppler war auch begeistert von den integrierten Design- und Optimierungstools. „Die [Meyer Sound MAPP] Modellierungssoftware ist großartig. Als wir das System einrichteten, war die Coverage genau so, wie sie sein sollte. Die Galileo-Prozessoren klingen wirklich gut, und ich liebe die Compass Software. Sie ist einfach und intuitiv und lässt sich in Sekundenschnelle auf einem Tablet hochfahren. Domonic Sack von Sound Associates hat den Zeitabgleich vorgenommen und mir ein paar Dinge gezeigt, so dass ich direkt damit arbeiten konnte.“

 


Daniel Freedman, Bobby Wooten III, Chris Giarmo, David Byrne, Tendayi Kuumba, Angie Swan, Stéphane San Juan und Karl Mansfield (v.l.n.r.) (Foto: Matthew Murphy)

 

„Ich muss auch Sound Associates ein Lob aussprechen, denn sie sind definitiv eine der besten Soundfirmen, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Domonic, Peter Fitzgerald, Greg Reif und Bob Hanlon haben zusammen mit Matt und Joe Maloney wesentlich zum Erfolg dieser Show beigetragen.“

Das Frontend-Equipment für die Broadway-Produktion umfasst 70 drahtlose Shure-Kanäle mit Axient Digital für Mikrofone und PSM-1000-Systeme für IEMs. Keppler mischt auf einer DiGiCo-SD10-Konsole, die mit einem Waves-Outboard-Bearbeitungspaket ausgestattet ist.

In einer Rezension von American Utopia schrieb die einflussreiche englische Zeitschrift New Musical Express (NME), dass Byrnes fesselndes Epos „vielleicht die beste Live-Show aller Zeiten“ sei. Die Kritiker der New York Times lobten die Broadway-Produktion als „überwältigend, mitreißend und fröhlich“, während das Magazin Variety sie als „eine künstlerisch beeindruckende Tour de Force“ bezeichnete. David Byrnes American Utopia erhielt 2021 einen Special Tony Award. Das Stück ist bis zum 3. April 2022 im St. James Theatre zu sehen.

 

 


David Byrne, Bobby Wooten III, Chris Giarmo, Daniel Freedman, Jacquelene Acevedo, Tim Keiper, Mauro Refosco, Gustavo Di Dalva, Stéphane San Juan, Angie Swan, Tendayi Kuumba und Karl Mansfield (v.l.n.r.) (Foto: Matthew Murphy)