Optocore bei den Olympischen Spielen

16.09.2021

Norwest setzte bei den Olympischen Eröffnungs- und Schlusszeremonien in Toyko auf ein weitreichendes Optocore-Netzwerk.


Die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2020 war einer der größten Einsätze von Optocore-Audionetzwerk-Geräten bis heute. Das meinte zumindest Andrew Marsh, dessen Firma schon seit langem die spektakulären Eröffnungs- und Schlussfeiern mit enormen digitalen Broadcast-Netzwerken ausstattet, basierend auf Optocore-Produkten.

 

Um die Größe des Netzwerks vor Augen zu führen, erklärt er, "Das System, welches wir unserem Kunden, Hibino Corporation, bereitgestellt haben, umfasste etwas unter 1.000 Audiosignale, die sowohl auf dem Haupt- als auch Backupnetzwerk transportiert wurden."

 

Größter Einsatz von Optocore Verbindungen in einem 21-Geräte-Glasfaserring


Wie üblich hat Norwest den 21-Geräte-Ring dupliziert, um vollständige Redundanz zu gewährleisten. "Und wir haben jedes einzelne verwendet", betont Marsh, "gemeinsam mit unserem üblichen Satz HP Switches in RSTP, mit unseren übrigen Glasfaserkabeln".

Diese Switche haben das gesamte Audiosystem kontrolliert, an mehreren Außenstellen und Kontrollräumen. Das Netzwerkdesign war ein Teamwork mit Marsh selbst und John Watterson, dem Senior System Engineer an der Spitze des Teams.

Norwest, die bereits ein großes Inventar an Optocore Produkten besaßen, haben es durch eine Reihe an M12-BNC-Geräten erweitert, die zusammen mit den 50 Optocore-Verbindungen eingesetzt wurden.

 

"Diese agieren als primäre MADI-Geräte, wo Signale zu und vom Netzwerk geroutet werden, was uns mit Replay-Geräten und anderen Hersteller verbindet", sagte Marsh.

 

"Durch die Anwendung von maßgeschneiderter Fimware und Macros waren wir in der Lage, reibungslos zwischen Haupt- und Backup-Geräten hin und her zu wechseln."


Auch zusätzliche X6R-TP-and X6R-FX-Konverter wurden bestellt und Optocore D-SUB-Kabel hinzugefügt. "Das war ein Muss mit unserem Vorrat von X6R-TP- und DD32-R-Geräten, die ein AES Breakout benötigen. Auf der Ausgangsseite hat diese Verkabelung auch unsere Lake-Prozessoren versorgt."

 

Optocore in Tokyo


Die Verzögerung der Spiele um ein Jahr, zusammen mit der Durchführung unter schweren COVID-Einschränkungen, hat auch die traditionellen Zeremonien beeinträchtigt,
welche die zweiwöchigen Wettkämpfe umrandeten.

Die Anwesenheit wurde in den Olympischen Stadien stark zurück gefahren, sowohl für die Leichtathletikparade als auch für die künstlerischen Elemente. Allerdings gab es weniger Kompromisse als erwartet.

 

"Tatsächlich wurde die Show größtenteils live performt, wobei die meisten Teile Live-Mikrofone verwenden, vergleichbar mit einer 'normalen' Zeremonie.

 

Der wichtigste Teil unserer Arbeit war die gesicherte Übertragung der Ansprachen, wie der von IOC-Präsident Thomas Bach, die Eröffnung der Spiele durch den japanischen Kaiser oder die Sportler-Eide. Unsere Herangehensweise und das Design haben sich nicht grundlegend geändert."

 

Allerdings mussten sie die lange Abklingzeit des klanglich sehr anspruchsvollen Stadions kompensieren.

 

"Das Stadion gab viel von dem Ton an umliegende Bewohner ab, was bedeutete, dass viele Proben mit sehr niedriger oder gar keiner Beschallung durchgeführt werden mussten. Auch die Verkabelung der Infrastruktur stellte eine Herausforderung dar, da vieles eher an Festinstallationen erinnerten."


Ein großer Vorteil von Optocore, so Marsh, ist die Möglichkeit, über lange Distanzen wahlweise sowohl auf Multimode- als auch auf Singlemode- Glasfaser zu arbeiten, erstere für Entfernungen bis zu 350 Metern, letztere für längere Wege wie zum Beispiel zum Gelände der Host-Broadcaster, OBS.

 

Optocore mit Norwest bei den Olympischen Spielen in Tokyo

 

"Die Auswahl von Glasfaser-Transceivern ist heutzutage unerlässlich, daher sind wir immer dankbar für diese Funktion. Bei dieser Veranstaltung konnten wir einfach unser gesamtes Arsenal von Glasfaserkabeln mit Expanded-Beam-Steckern ausstatten. Das hat die Installations- und Testphasen wirklich beschleunigt."


Sowohl an FOH- als auch an Monitorstandorten wurden DiGiCo-Konsolen eingesetzt und versorgten eine Ramsa-PA. Die Konsolen wurden über MADI mit dem Netzwerk verbunden, die Steuerung und Programmierung der I/O erfolgte komplett im Audio-Patch der Optocore-Software.

 

"Wir haben eine lange Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte mit Optocore", sagte Andrew Marsh abschließend. "Wir schätzen die Zusammenarbeit sehr und haben absolutes Vertrauen in ihre überlegenen Technologien. Ich kenne kein anderes System, das es uns ermöglicht, 21 Knoten dedizierte, hochprofessionelle Audio I/O in einem Ringnetzwerk aufzustellen, und das auch noch mit so einfach zu bedienender Software.

 

Mit der Einführung von hochkanaligen MADI-Produkten wie den M12s, zusammen mit Makros in der Kontrollsoftware, sehen wir keinen Grund uns nach anderen MADI-Routern und Switches umzusehen - in Optocore ist einfach alles vereint. Und während unsere Anforderungen wachsen, bleibt Optocore verlässlich und unkompliziert."

 

Zu Norwests Team in Tokio gehörte Ian Shapcott (FOH Ingenieur), Steve Caldwell (RF Ingenieur), John Watterson (Senior System & Network Ingenieur), Ian Cooper (Replay Ingenieur), Alana Sentinella (Replay Ingenieurin) und Chad Lynch (System Ingenieur und Monitor Berater von Hibino).

 

Norwest Crew in Tokyo

Die Norwest-Crew in Tokyo


Die Produktionsfirma für alle Zeremonien war Dentsu Live,
die direkt für das lokale Organisationskomitee arbeitete, Host Broadcaster war Olympic Broadcasting Services (OBS).